Herta Müller: Jedes Wort weiß etwas vom Teufelskreis
Nobelvorlesung
Deutsch (A continuación, las traducciones al español y al catalán)
7. Dezember 2009
HAST DU EIN TASCHENTUCH, fragte die Mutter jeden Morgen am Haustor, bevor ich auf die Straße ging. Ich hatte keines. Und weil ich keines hatte, ging ich noch mal ins Zimmer zurück und nahm mir ein Taschentuch. Ich hatte jeden Morgen keines, weil ich jeden Morgen auf die Frage wartete. Das Taschentuch war der Beweis, daß die Mutter mich am Morgen behütet. In den späteren Stunden und Dingen des Tages war ich auf mich selbst gestellt. Die Frage HAST DU EIN TASCHENTUCH war eine indirekte Zärtlichkeit. Eine direkte wäre peinlich gewesen, so etwas gab es bei den Bauern nicht. Die Liebe hat sich als Frage verkleidet. Nur so ließ sie sich trocken sagen, im Befehlston wie die Handgriffe der Arbeit. Daß die Stimme schroff war, unterstrich sogar die Zärtlichkeit. Jeden Morgen war ich ein Mal ohne Taschentuch am Tor und ein zweites Mal mit einem Taschentuch. Erst dann ging ich auf die Straße, als wäre mit dem Taschentuch auch die Mutter dabei.
Und zwanzig Jahre später war ich längst für mich allein in der Stadt, Übersetzerin in einer Maschinenbau-Fabrik. Fünf Uhr morgens stand ich auf, halb sieben Uhr fing die Arbeit an. Morgens schallte aus dem Lautsprecher die Hymne über den Fabrikhof. In der Mittagspause die Arbeiterchöre. Aber die Arbeiter, die beim Essen saßen, hatten leere Augen wie Weißblech, ölverschmierte Hände, ihr Essen war in Zeitungspapier gewickelt. Bevor sie ihr Stückchen Speck aßen, kratzten sie mit dem Messer die Druckerschwärze von ihrem Speck. Zwei Jahre vergingen im Trott der Alltäglichkeit, ein Tag glich dem anderen.
Im dritten Jahr war es mit der Gleichheit der Tage vorbei. Innerhalb einer Woche kam dreimal frühmorgens ein riesengroßer dickknochiger Mann mit funkelnd blauen Augen, ein Koloß vom Geheimdienst in mein Büro.
Das erste Mal beschimpfte er mich im Stehen und ging.
Das zweite Mal zog er seine Windjacke aus, hängte sie an den Schrankschlüssel und setzte sich. Ich hatte an diesem Morgen von zu Hause Tulpen mitgebracht und arrangierte sie in der Vase. Er schaute mir zu und lobte mich für meine ungewöhnliche Menschenkenntnis. Seine Stimme war glitschig. Es war mir nicht geheuer. Ich bestritt das Lob und versicherte, daß ich mich in Tulpen auskenne, aber nicht in Menschen. Da sagte er maliziös, daß er mich besser kenne, als ich die Tulpen. Dann hängte er sich die Windjacke auf den Arm und ging.
Das dritte Mal setzte er sich und ich blieb stehen, denn er hatte seine Aktentasche auf meinen Stuhl gelegt. Ich wagte es nicht, sie auf den Boden zu stellen. Er beschimpfte mich als stockdumm, arbeitsfaul, als Flittchen, so verdorben wie eine streunende Hündin. Die Tulpen schob er knapp an den Tischrand, auf die Tischmitte legte er ein leeres Blatt Papier und einen Stift. Er brüllte: Schreiben. Ich schrieb im Stehen, was er mir diktierte – meinen Namen mit Geburtsdatum und Adresse. Dann aber, daß ich unabhängig von Nähe oder Verwandtschaft niemandem sage, daß ich ... jetzt kam das schreckliche Wort: colaborez, daß ich kollaboriere. Dieses Wort schrieb ich nicht mehr. Ich legte den Stift hin und ging zum Fenster, sah auf die staubige Straße hinaus. Sie war nicht asphaltiert, Schlaglöcher und bucklige Häuser. Diese ruinierte Gasse hieß auch noch Strada Gloriei, Straße des Ruhms. Auf der Straße des Ruhms saß eine Katze im nackten Maulbeerbaum. Es war die Fabrikskatze mit dem zerrissenen Ohr. Über ihr eine frühe Sonne wie eine gelbe Trommel. Ich sagte: N-am caracterul, ich hab nicht diesen Charakter. Ich sagte es der Straße draußen. Das Wort CHARAKTER machte den Geheimdienstmann hysterisch. Er zerriß das Blatt und warf die Schnipsel auf den Boden. Wahrscheinlich fiel ihm ein, daß er seinem Chef den Anwerbungsversuch präsentieren muß, denn er bückte sich, sammelte alle Fetzen in die Hand und warf sie in seine Aktentasche. Dann seufzte er tief und warf in seiner Niederlage die Blumenvase mit den Tulpen an die Wand. Sie zerschellte und es knirschte, als wären Zähne in der Luft. Mit der Aktentasche unterm Arm sagte er leis: Dir wird es noch leidtun, wir ersäufen dich im Fluß. Ich sagte wie zu mir selbst: Wenn ich das unterschreibe, kann ich nicht mehr mit mir leben, dann muß ich es selber tun. Besser Sie machen es. Da stand hier die Bürotür schon offen und er war weg. Und draußen auf der Strada Gloriei war die Fabrikskatze vom Baum aufs Hausdach gesprungen. Ein Ast federte wie ein Trampolin.
Am nächsten Tag fing das Gezerre an. Ich sollte aus der Fabrik verschwinden. Jeden Morgen halb sieben mußte ich mich beim Direktor präsentieren. Mit ihm saßen jeden Morgen der Chef der Gewerkschaft und der Parteisekretär. Wie seinerzeit die Mutter fragte: Hast du ein Taschentuch, fragte jetzt der Direktor jeden Morgen: Hast du eine andere Arbeit gefunden. Ich antwortete jedes Mal dasselbe: Ich suche keine, mir gefällt es hier in der Fabrik, ich möchte bis zur Rente bleiben.
Eines Morgens kam ich zur Arbeit und meine dicken Wörterbücher lagen im Gang auf dem Boden neben der Bürotür. Ich öffnete, an meinem Schreibtisch saß ein Ingenieur. Er sagte: Hier klopft man an, wenn man hereinkommt. Hier sitze ich, du hast hier nichts zu suchen. Nach Hause gehen konnte ich nicht, sonst hätte man einen Vorwand gehabt, mich wegen unentschuldigtem Fehlen entlassen können. Ich hatte kein Büro, mußte jetzt erst recht jeden Tag normal zur Arbeit kommen, durfte auf keinen Fall fehlen.
Meine Freundin, der ich jeden Tag auf dem Heimweg durch die elendige Strada Gloriei alles erzählte, machte mir die erste Zeit eine Ecke an ihrem Schreibtisch frei. Doch eines Morgens stand sie vor der Bürotür und sagte: Ich darf dich nicht hereinlassen. Alle sagen, du bist ein Spitzel. Die Schikanen wurden nach unten gereicht, das Gerücht unter den Kollegen in Umlauf gesetzt. Das war das Schlimmste. Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Verleumdung ist man machtlos. Ich rechnete jeden Tag mit allem, auch mit dem Tod. Aber mit dieser Perfidie wurde ich nicht fertig. Keine Rechnung machte sie erträglich. Verleumdung stopft einen aus mit Dreck, man erstickt, weil man sich nicht wehren kann. In der Meinung der Kollegen war ich genau das, was ich verweigert hatte. Wenn ich sie bespitzelt hätte, hätten sie mir ahnungslos vertraut. Im Grunde bestraften sie mich, weil ich sie schonte.
Da ich jetzt erst recht nicht fehlen durfte, aber kein Büro hatte, und meine Freundin mich in ihres nicht mehr lassen durfte, stand ich unschlüssig im Treppenhaus. Ich ging die Treppen ein paarmal auf und ab – plötzlich war ich wieder das Kind meiner Mutter, denn ICH HATTE EIN TASCHENTUCH. Ich legte es zwischen der ersten und zweiten Etage auf eine Treppenstufe, strich es glatt, daß es ordentlich liegt, und setzte mich drauf. Meine dicken Wörterbücher legte ich aufs Knie und übersetzte die Beschreibungen von hydraulischen Maschinen. Ich war ein Treppenwitz und mein Büro ein Taschentuch. Meine Freundin setzte sich in den Mittagspausen auf die Treppe zu mir. Wir aßen zusammen wie früher in ihrem und noch früher in meinem Büro. Aus dem Hoflautsprecher sangen wie immer die Arbeiterchöre vom Glück des Volkes. Sie aß und weinte um mich. Ich nicht. Ich mußte hart bleiben. Noch lange. Ein paar ewige Wochen, bis ich entlassen wurde.
In der Zeit, als ich ein Treppenwitz war, habe ich im Lexikon nachgeblättert, was es mit dem Wort TREPPE auf sich hat: Die erste Stufe der Treppe heißt ANTRITT, die letzte Stufe AUSTRITT. Die waagerechten Stufen zum Drauftreten sind seitlich in die TREPPENWANGEN eingepasst. Und die Freiräume zwischen den einzelnen Stufen heißen sogar TREPPENAUGEN. Von den Bauteilen der hydraulischen, ölverschmierten Maschinen kannte ich die schönen Wörter: SCHWALBENSCHWANZ, SCHWANENHALS, der Halt der Schrauben hieß SCHRAUBENMUTTER. Und genauso verblüfften mich die poetischen Namen der Treppenteile, die Schönheit der technischen Sprache. TREPPENWANGEN, TREPPENAUGEN – also hat die Treppe ein Gesicht. Ob aus Holz oder Stein, Beton oder Eisen – wieso bauen die Menschen selbst in die sperrigsten Dinge der Welt ihr eigenes Antlitz hinein, geben totem Material die Namen vom eigenen Fleisch, personifizieren es zu Körperteilen. Wird den Spezialisten der Technik die schroffe Arbeit erst erträglich durch versteckte Zärtlichkeit. Läuft jede Arbeit, in jedem Beruf, nach demselben Prinzip wie die Frage meiner Mutter nach dem Taschentuch.
Es gab zu Hause in meiner Kindheit eine Taschentuchschublade. Darin lagen in zwei Reihen hintereinander je drei Stapel:
Links die Männertaschentücher für den Vater und Großvater.
Rechts die Frauentaschentücher für die Mutter und Großmutter.
In der Mitte die Kindertaschentücher für mich.
Die Schublade war unser Familienbild im Taschentuchformat. Die Männertaschentücher waren die größten, hatten dunkle Randstreifen in Braun, Grau oder Bordeaux. Die Frauentaschentücher waren kleiner, ihre Ränder hellblau, rot oder grün. Die Kindertaschentücher waren die kleinsten, ohne Rand, aber im weißen Viereck mit Blumen oder Tieren bemalt. Von allen drei Taschentuchsorten gab es Werktagstaschentücher, in der vorderen Reihe, und Sonntagstaschentücher, in der hinteren Reihe. Sonntags mußte das Taschentuch, auch wenn man es nicht sah, zur Farbe der Kleider passen.
Kein anderer Gegenstand im Haus, nicht einmal wir selber, waren uns jemals so wichtig wie das Taschentuch. Es war universell nutzbar für: Schnupfen, Nasebluten, verletzte Hand, Ellbogen oder Knie, Weinen oder Draufbeißen und das Weinen unterdrücken. Ein nasses, kaltes Taschentuch auf der Stirn war gegen Kopfweh. Mit vier Knoten an den Ecken war es eine Kopfbedeckung gegen Sonnenbrand oder Regen. Wenn man sich etwas merken wollte, machte man sich einen Knoten als Gedächtnisstütze ins Taschentuch. Zum Tragen schwerer Taschen wickelte man es um die Hand. Flatternd wurde es ein Abschiedswinken, wenn der Zug aus dem Bahnhof fuhr. Und weil der Zug auf Rumänisch TREN und die Träne im Banater Dialekt TRÄN heißt, glich das Quietschen der Züge auf den Schienen in meinem Kopf immer dem Weinen. Wenn im Dorf einer zu Hause starb, band man ihm sofort ums Kinn herum ein Taschentuch, damit der Mund geschlossen bleibt, wenn die Leichenstarre fertig ist. Wenn am Wegrand in der Stadt einer umfiel, fand sich immer ein Passant, der dem Toten das Gesicht zudeckte mit seinem Taschentuch - so war das Taschentuch seine erste Totenruhe.
An heißen Sommertagen schickten die Eltern ihre Kinder spätabends auf den Friedhof Blumen gießen. Zu zweit oder zu dritt, man blieb von einem Grab zum anderen beisammen, goss schnell. Dann setzten wir uns eng aneinander auf die Treppen der Kapelle und schauten, wie aus manchen Gräbern weiße Dunstfetzen stiegen. Sie flogen ein bißchen in der schwarzen Luft und verschwanden. Für uns waren es die Seelen der Toten: Tiergestalten, Brillen, Fläschchen und Tassen, Handschuhe und Strümpfe. Und dazwischen hier und da ein weißes Taschentuch mit dem schwarzen Rand der Nacht.
Später, als ich mit Oskar Pastior Gespräche führte, um über seine Deportation ins sowjetische Arbeitslager zu schreiben, erzählte er, daß er von einer alten russischen Mutter ein Taschentuch aus weißem Batist bekommen hat. Vielleicht habt ihr Glück du und mein Sohn, und dürft bald nach Hause, sagte die Russin. Ihr Sohn war so alt wie Oskar Pastior und von zu Hause so weit weg wie er, in der anderen Richtung, sagte sie, in einem Strafbataillon. Als halbverhungerter Bettler hat Oskar Pastior an ihre Tür geklopft, wollte einen Brocken Kohle für ein bißchen Essen tauschen. Sie ließ ihn ins Haus, gab ihm heiße Suppe. Und als seine Nase in den Teller tropfte - das weiße Taschentuch aus Batist, das noch nie jemand benutzt hatte. Mit einem Ajour-Rand, akkurat genähten Stäbchen und Rosetten aus Seidenzwirn war das Taschentuch eine Schönheit, die den Bettler umarmte und verletzte. Eine Mixtur, einerseits Trost aus Batist, andererseits ein Meßband mit Seidenstäbchen, den weißen Strichlein auf der Skala seiner Verwahrlosung. Oskar Pastior selbst war eine Mixtur für diese Frau: weltfremder Bettler im Haus und verlorenes Kind in der Welt. In diesen zwei Personen war er beglückt und überfordert von der Geste einer Frau, die für ihn auch zwei Personen war: fremde Russin und besorgte Mutter mit der Frage: HAST DU EIN TASCHENTUCH.
Ich habe, seitdem ich diese Geschichte kenne, auch eine Frage: Ist HAST DU EIN TASCHENTUCH überall gültig und im Schneeglanz zwischen Frieren und Tauen über die halbe Welt gespannt. Geht sie zwischen Bergen und Steppen über alle Grenzen, bis hinein in ein riesiges mit Straf- und Arbeitslagern übersätes Imperium. Ist die Frage HAST DU EIN TASCHENTUCH nicht einmal mit Hammer und Sichel, nicht einmal im Stalinismus der Umerziehung durch die vielen Lager totzukriegen?
Obwohl ich seit Jahrzehnten rumänisch spreche, fiel mir im Gespräch mit Oskar Pastior zum ersten mal auf: Taschentuch heißt auf Rumänisch BATISTA. Wieder mal das sinnliche Rumänisch, das seine Wörter zwingend einfach ins Herz der Dinge jagt. Das Material macht keinen Umweg, bezeichnet sich als fertiges Taschentuch, als BATISTA. Als wäre jedes Taschentuch jederzeit und überall aus Batist.
Oskar Pastior hat das Taschentuch als Reliquie von einer Doppelmutter mit einem Doppelsohn im Koffer aufbewahrt. Und dann nach fünf Lagerjahren mit nach Hause genommen. Warum - sein weißes Taschentuch aus Batist war Hoffnung und Angst. Wenn man Hoffnung und Angst aus der Hand gibt, stirbt man.
Nach dem Gespräch über das weiße Taschentuch klebte ich Oskar Pastior die halbe Nacht eine Collage auf eine weiße Karte:
Hier tanzen Punkte sagt Bea
kommst in ein langstieliges Glas Milch
Wäsche in Weiß graugrüne Zinkwanne
bei Nachnahme entsprechen sich
fast alle Materialien
schau her
ich bin die Zugfahrt und
die Kirsche in der Seifenschale
sprich nie mit fremden Männern und
über die Zentrale
Als ich die Woche darauf zu ihm kam, ihm die Collage schenken wollte, sagte er: Da mußt du noch draufkleben FÜR OSKAR. Ich sagte: Was ich dir gebe, das gehört dir. Du weißt es doch. Er sagte: Du mußt es draufkleben, die Karte weiß es vielleicht nicht. Ich nahm sie wieder mit nach Hause und klebte drauf: Für Oskar. Und schenkte sie ihm die nächste Woche wieder, als wäre ich das erste Mal vom Tor ohne Taschentuch zurückgegangen und jetzt zum zweiten Mal am Tor mit einem Taschentuch.
Mit einem Taschentuch endet auch eine andere Geschichte:
Der Sohn meiner Großeltern hieß Matz. In den 30er Jahren wurde er zur Kaufmannslehre nach Temeswar geschickt, um den Getreidehandel und Kolonialwarenladen der Familie zu übernehmen. An der Schule unterrichteten Lehrer aus dem Deutschen Reich, richtige Nazis. Der Matz war nach der Lehre vielleicht nebenbei auch zum Kaufmann, aber hauptsächlich zum Nazi ausgebildet – Gehirnwäsche nach Plan. Der Matz war nach der Lehre ein glühender Nazi, ein Ausgewechselter. Er bellte antisemitische Parolen, war unerreichbar wie ein Debiler. Mein Großvater hat ihn mehrmals zurechtgewiesen: Er habe sein ganzes Vermögen nur durch Kredite von jüdischen Geschäftsfreunden. Und als das nichts half, hat er ihn mehrmals geohrfeigt. Doch sein Verstand war getilgt. Er spielte den Dorfideologen, drangsalierte Gleichaltrige, die sich vor der Front drückten. Er hatte bei der rumänischen Armee einen Schreibtischposten. Aber aus der Theorie drängte es ihn in die Praxis, er meldete sich freiwillig zur SS, wollte an die Front. Ein paar Monate später kam er nach Hause, um zu heiraten. Von den Verbrechen an der Front belehrt, nutzte er eine gültige Zauberformel, um dem Krieg für ein paar Tage zu entkommen. Diese Zauberformel hieß: Heiratsurlaub.
Meine Großmutter hatte zwei Fotos von ihrem Sohn Matz ganz hinten in einer Schublade, ein Hochzeitsfoto und ein Todesfoto. Auf dem Hochzeitsbild steht eine Braut in Weiß, eine Hand größer als er, dünn und ernst, eine Gipsmadonna. Auf ihrem Kopf ein Wachskranz wie eingeschneites Laub. Neben ihr der Matz in der Naziuniform. Statt ein Bräutigam zu sein, ist er ein Soldat. Ein Heiratssoldat und sein eigener letzter Heimatsoldat. Kaum zurück an der Front, kam das Todesfoto. Darauf ist ein allerletzter, von einer Mine zerfetzter Soldat. Das Todesfoto ist handgroß, ein schwarzer Acker, mittendrauf ein weißes Tuch mit einem grauen Häuflein Mensch. Im Schwarzen liegt das weiße Tuch so klein wie ein Kindertaschentuch, dessen weißes Viereck in der Mitte mit einer bizarren Zeichnung bemalt ist. Für meine Großmutter hatte auch dieses Foto seine Mixtur: auf dem weißen Taschentuch war ein toter Nazi, in ihrem Gedächtnis ein lebender Sohn. Meine Großmutter hatte dieses Doppelbild alle Jahre in ihrem Gebetbuch liegen. Sie betete jeden Tag. Wahrscheinlich waren auch ihre Gebete doppelbödig. Wahrscheinlich folgten sie dem Riß vom geliebten Sohn zum besessenen Nazi und erbaten auch vom Herrgott den Spagat, diesen Sohn zu lieben und dem Nazi zu vergeben.
Mein Großvater war im Ersten Weltkrieg Soldat. Er wußte, wovon er spricht, wenn er in Bezug auf seinen Sohn Matz oft und verbittert sagte: Ja, wenn die Fahnen flattern, rutscht der Verstand in die Trompete. Diese Warnung paßte auch auf die folgende Diktatur, in der ich selber lebte. Täglich sah man den Verstand der kleinen und großen Profiteure in die Trompete rutschen. Ich beschloß, die Trompete nicht zu blasen.
Aber als Kind mußte ich gegen meinen Willen Akkordeon spielen lernen. Denn im Haus stand das rote Akkordeon des toten Soldaten Matz. Die Riemen des Akkordeons waren viel zu lang für mich. Damit sie nicht von der Schulter rutschen, band der Akkordeonlehrer sie mir auf dem Rücken mit einem Taschentuch zusammen.
Kann man sagen, daß gerade die kleinsten Gegenstände, und seien es Trompete, Akkordeon oder Taschentuch, das Disparateste im Leben zusammenbinden. Daß die Gegenstände kreisen und in ihren Abweichungen etwas haben, das den Wiederholungen gehorcht – dem Teufelskreis. Man kann es glauben, aber nicht sagen. Aber was man nicht sagen kann, kann man schreiben. Weil das Schreiben ein stummes Tun ist, eine Arbeit vom Kopf in die Hand. Der Mund wird übergangen. Ich habe in der Diktatur viel geredet, meistens weil ich mich entschlossen hatte, die Trompete nicht zu blasen. Meistens hat das Reden unerträgliche Folgen gehabt. Aber das Schreiben hat im Schweigen begonnen, dort auf der Fabriktreppe, wo ich mit mir selbst mehr ausmachen mußte, als man sagen konnte. Das Geschehen war im Reden nicht mehr zu artikulieren. Höchstens die äußeren Hinzufügungen, aber nicht deren Ausmaß. Dieses konnte ich nur noch stumm im Kopf buchstabieren, im Teufelskreis der Wörter beim Schreiben. Ich reagierte auf die Todesangst mit Lebenshunger. Der war ein Worthunger. Nur der Wortwirbel konnte meinen Zustand fassen. Er buchstabierte, was sich mit dem Mund nicht sagen ließ. Ich lief dem Gelebten im Teufelskreis der Wörter hinterher, bis etwas so auftauchte, wie ich es vorher nicht kannte. Parallel zur Wirklichkeit trat die Pantomime der Wörter in Aktion. Sie respektiert keine realen Dimensionen, schrumpft die Hauptsachen und dehnt die Nebensachen. Der Teufelskreis der Wörter bringt dem Gelebten Hals über Kopf eine Art verwunschene Logik bei. Die Pantomime ist rabiat und bleibt ängstlich, und genauso süchtig wie überdrüssig. Das Thema Diktatur ist von sich aus dabei, weil Selbstverständlichkeit nie mehr wiederkehrt, wenn sie einem fast komplett geraubt worden ist. Das Thema ist implizit da, aber in Besitz nehmen mich die Wörter. Sie locken das Thema hin, wo sie wollen. Nichts mehr stimmt und alles ist wahr.
Als Treppenwitz war ich so einsam wie damals als Kind im Flußtal beim Kühehüten. Ich aß Blätter und Blüten, damit ich zu ihnen gehöre, denn sie wußten, wie man lebt und ich nicht. Ich redete sie mit ihren Namen an. Der Name Milchdistel sollte wirklich die stachelige Pflanze mit der Milch in den Stielen sein. Aber auf den Namen Milchdistel hörte die Pflanze nicht. Ich versuchte es mit erfundenen Namen: STACHELRIPPE, NADELHALS, in denen weder Milch noch Distel vorkam. Im Betrug aller falschen Namen vor der richtigen Pflanze tat sich die Lücke ins Leere auf. Die Blamage, mit mir allein laut zu reden und nicht mit der Pflanze. Aber die Blamage tat mir gut. Ich hütete Kühe und der Wortklang behütete mich. Ich spürte:
Jedes Wort im Gesicht
weiß etwas vom Teufelskreis
und sagt es nicht
Der Wortklang weiß, daß er betrügen muß, weil die Gegenstände mit ihrem Material betrügen, die Gefühle mit ihren Gesten. An der Schnittstelle, wo der Betrug der Materialien und der Gesten zusammenkommen, nistet sich der Wortklang mit seiner erfundenen Wahrheit ein. Beim Schreiben kann von Vertrauen keine Rede sein, eher von der Redlichkeit des Betrugs.
Damals in der Fabrik, als ich ein Treppenwitz und das Taschentuch mein Büro war, habe ich im Lexikon auch das schöne Wort TREPPENZINS gefunden. Es bedeutet in Stufen ansteigende Zinssätze einer Anleihe. Die ansteigenden Zinssätze sind für den Einen Kosten, für den Anderen Einnahmen. Beim Schreiben werden sie beides, je mehr ich mich im Text vertiefe. Je mehr das Geschriebene mich ausraubt, desto mehr zeigt es dem Gelebten, was es im Erleben nicht gab. Nur die Wörter entdecken es, weil sie es vorher nicht wußten. Wo sie das Gelebte überraschen, spiegeln sie es am besten. Sie werden so zwingend, daß sich das Gelebte an sie klammern muß, damit es nicht zerfällt.
Mir scheint, die Gegenstände kennen ihr Material nicht, die Gesten kennen nicht ihre Gefühle und die Wörter nicht den Mund, der spricht. Aber um uns der eigenen Existenz zu versichern, brauchen wir die Gegenstände, die Gesten und die Wörter. Je mehr Wörter wir uns nehmen dürfen, desto freier sind wir doch. Wenn uns der Mund verboten wird, suchen wir uns durch Gesten, sogar durch Gegenstände zu behaupten. Sie sind schwerer zu deuten, bleiben eine Zeitlang unverdächtig. So können sie uns helfen, die Erniedrigung in eine Würde umzukrempeln, die eine Zeitlang unverdächtig bleibt.
Kurz vor meiner Emigration aus Rumänien wurde meine Mutter frühmorgens vom Dorfpolizisten abgeholt. Sie war schon am Tor, als ihr einfiel, HAST DU EIN TASCHENTUCH. Sie hatte keines. Obwohl der Polizist ungeduldig war, ging sie noch mal ins Haus zurück und nahm sich ein Taschentuch. Auf der Wache tobte der Polizist. Das Rumänisch meiner Mutter reichte nicht, um sein Geschrei zu verstehen. Dann verließ er das Büro und schloß die Tür von außen ab. Den ganzen Tag saß meine Mutter eingesperrt da. Die ersten Stunden saß sie an seinem Tisch und weinte. Dann ging sie auf und ab und begann mit dem tränennassen Taschentuch den Staub von den Möbeln zu wischen. Dann nahm sie den Wassereimer aus der Ecke und das Handtuch vom Nagel an der Wand und wischte den Boden. Ich war entsetzt, als sie mir das erzählte. Wie kannst Du dem das Büro putzen, fragte ich. Sie sagte, ohne sich zu genieren, ich habe mir Arbeit gesucht, daß die Zeit vergeht. Und das Büro war so dreckig. Gut, daß ich mir eins von den großen Männertaschentüchern mitgenommen hatte.
Erst jetzt verstand ich, durch zusätzliche, aber freiwillige Erniedrigung verschaffte sie sich Würde in diesem Arrest. In einer Collage habe ich Wörter dafür gesucht:
Ich dachte an die stramme Rose im Herzen
an die nutzlose Seele wie ein Sieb
der Inhaber fragte aber:
wer gewinnt die Oberhand
ich sagte: die Rettung der Haut
er schrie: die Haut ist
nur ein Fleck beleidigter Batist
ohne Verstand
Ich wünsche mir, ich könnte einen Satz sagen, für alle, denen man in Diktaturen alle Tage, bis heute, die Würde nimmt – und sei es ein Satz mit dem Wort Taschentuch. Und sei es die Frage: HABT IHR EIN TASCHENTUCH.
Kann es sein, daß die Frage nach dem Taschentuch seit jeher gar nicht das Taschentuch meint, sondern die akute Einsamkeit des Menschen.
© DIE NOBELSTIFTUNG 2009
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Herta Müller: Cada palabra sabe algo sobre el círculo vicioso
Discurso Nobel
Español
7 diciembre de 2009
¿TIENES UN PAÑUELO? me preguntaba mi madre cada mañana en la puerta de casa, antes de que yo saliera a la calle. Yo no tenía el pañuelo, y como no lo tenía, regresaba a la habitación y sacaba un pañuelo. No tenía el pañuelo cada mañana, porque cada mañana aguardaba la pregunta. El pañuelo era la prueba de que mi madre me protegía por la mañana. A otras horas del día, más tarde o en otras circunstancias, quedaba a merced de mí misma. La pregunta ¿TIENES UN PAÑUELO? era una ternura indirecta. Una directa hubiera sido penosa, algo que no existía entre los campesinos. El amor se disfrazaba de pregunta. Sólo así podía decirse a secas, en tono de orden, como las maniobras del trabajo. El hecho de que la voz fuera áspera realzaba incluso la ternura. Cada mañana estaba yo una vez sin pañuelo en la puerta, y una segunda vez con pañuelo. Sólo después salía a la calle, como si con el pañuelo también estuviera mi madre.
Y veinte años más tarde estaba hacía tiempo sola en la ciudad, como traductora en una fábrica de maquinarias. A las cinco de la mañana me levantaba, y a las seis y media empezaba el trabajo. Por la mañana resonaba el himno sobre el patio de la fábrica a través del altavoz, durante la pausa del mediodía se escuchaban los coros de los obreros. Pero los obreros, que estaban comiendo, tenían ojos vacíos como hojalata, manos embadurnadas de aceite, y su comida estaba envuelta en papel de periódico. Antes de comerse un trocito de tocino, le quitaban la tinta del periódico rascándola con el cuchillo. Dos años transcurrieron al trote de la cotidianeidad, cada día igual al otro.
Al tercer año se acabó la igualdad de los días. En el transcurso de una semana entró tres veces en mi oficina, a primera hora de la mañana, un hombre gigantesco, de huesos sólidos, con ojos azules centelleantes, un coloso del Servicio Secreto.
La primera vez me insultó de pie y se marchó.
La segunda vez se quitó el impermeable, lo colgó en una percha del armario y se sentó. Aquella mañana yo había traído de casa unos tulipanes y los estaba acomodando en el florero. El tipo me observaba y alabó mi inusual conocimiento del ser humano. Su voz era resbaladiza. Sentí un gran desasosiego. Impugné su elogio y le aseguré que sabía algo de tulipanes, pero nada del ser humano. Entonces me dijo en tono malicioso que él me conocía mejor que yo a los tulipanes. Luego se colgó del brazo el impermeable y se marchó.
La tercera vez se sentó y yo permanecí de pie, porque había dejado su cartera sobre mi silla. No me atreví a ponerla en el suelo. Me insultó tratándome de necia redomada, holgazana, putilla, tan corrompida como una perra vagabunda. Empujó los tulipanes hasta casi el borde de la mesa, en cuyo centro puso una hoja de papel vacía y un lápiz. Rugió: escribe. De pie, empecé a escribir lo que me iba dictando. Mi nombre con fecha de nacimiento y dirección. Y después que yo, independientemente de la proximidad o del parentesco, no le diría a nadie que..., y entonces llegó la horrible palabra: colaborez, iba a colaborar. Esta palabra ya no la escribí. Puse el lápiz a un lado y me dirigí a la ventana, por la que miré hacia la polvorienta calle. No estaba asfaltada, baches y casas gibosas. Y esa calleja ruinosa se llamaba, encima, Strada Gloriei: calle de la gloria. En la calle de la gloria había un gato trepado en la morera desnuda. Era el gato de la fábrica y tenía una oreja desgarrada. Encima de él brillaba el sol matinal como un tambor amarillo. Dije: N-am caracterul. No tengo este carácter. Se lo dije a la calle, fuera. La palabra CARÁCTER puso histérico al hombre del Servicio Secreto. Rompió la hoja y tiró los trozos al suelo. Pero probablemente se le ocurrió que tendría que presentarle a su jefe la prueba de que había intentado incorporarme a su red de espionaje, porque se agachó, recogió todos los trozos en una mano y los metió en su cartera. Luego lanzó un profundo suspiro y, en medio de su derrota, arrojó hacia la pared el florero con los tulipanes, que se estrelló y crujió como si hubiera dientes en el aire. Con la cartera bajo el brazo dijo en voz queda: esto lo pagarás muy caro. Te ahogaremos en el río. Como hablando conmigo misma dije: Si firmo eso ya no podré vivir conmigo y tendría que hacerlo yo. Mejor háganlo ustedes. Y al instante la puerta de la oficina ya estaba abierta y él se había marchado. Y fuera, en la Strada Gloriei, el gato de la fábrica había saltado del árbol al tejado de la casa. Una de las ramas se mecía como un trampolín.
Al día siguiente comenzó el tira y afloja. Yo debía desaparecer de la fábrica. Cada mañana a las seis y media tendría que presentarme ante el director, con el que cada mañana estaban el jefe del sindicato y el secretario el Partido. Y así como en otros tiempos me preguntaba mi madre: ¿tienes un pañuelo? ahora me preguntaba cada mañana el director: ¿Has encontrado otro trabajo? Y yo le respondía cada vez lo mismo: No estoy buscando ninguno. Estoy a gusto aquí en la fábrica, quisiera quedarme hasta la jubilación.
Una mañana llegué al trabajo y mis voluminosos diccionarios estaban en el suelo del pasillo, junto a la puerta de mi oficina. La abrí, y había un ingeniero sentado a mi escritorio. Me dijo: aquí se llama a la puerta antes de entrar. Ahora estoy aquí yo, y tú ya no tienes nada que hacer en este despacho. A casa no podía irme, porque habrían tenido un pretexto para despedirme por faltar sin permiso. Ahora no tenía oficina, y con mayor razón tenía que ir cada día normalmente al trabajo, por ningún motivo debía ausentarme.
Una amiga, a la que cada día se lo contaba todo en el camino de vuelta a casa por la Strada Gloriei, me dejó compartir al principio una esquina de su escritorio. Pero una mañana se plantó ante la puerta de la oficina y me dijo: No me autorizan a dejarte entrar. Todos dicen que eres una soplona. Las trabas y vejaciones se enviaban hacia abajo, los rumores empezaron a propagarse entre los colegas. Eso era lo peor. Contra los ataques uno puede defenderse, contra la calumnia es impotente. Yo contaba cada día con todo, incluso con la muerte. Pero con esa perfidia no sabía qué hacer. Ningún cálculo la volvía soportable. La calumnia nos atiborra de mugre, y nos asfixiamos porque no podemos defendernos. En opinión de mis colegas yo era exactamente aquello a lo que me había negado. Si los hubiera espiado y delatado, habrían confiado en mí sin sospechar nada. En el fondo, me castigaban porque yo los protegía.
Como ahora con mayor razón no podía ausentarme, pero no tenía despacho y a mi amiga no le permitían dejarme entrar en el suyo, me instalé, indecisa, en la caja de la escalera, una escalera que recorrí varias veces de arriba abajo – de pronto volví a ser la hija de mi madre, porque TENÍA UN PAÑUELO. Lo extendí en un escalón entre el primer y el segundo piso, lo alisé para que estuviera como es debido y me senté encima. Me puse en las rodillas mis gruesos diccionarios y empecé a traducir descripciones de máquinas hidráulicas. Yo era un chiste malo sobre la escalera, y mi despacho, un pañuelo. En las pausas del mediodía, mi amiga se sentaba en la escalera junto a mí. Comíamos juntas como antes en su oficina y, más antes aún, en la mía. Por el altavoz del patio, como siempre, los coros de los obreros entonaban cantos sobre la felicidad del pueblo. Mi amiga comía y lloraba por mí. Yo no. Debía mantenerme firme y dura. Largo tiempo. Unas cuantas semanas eternas, hasta que me despidieron.
En la época en que yo era un chiste malo sobre la escalera, consulté el diccionario para averiguar la importancia de la palabra ESCALERA. El primer escalón de la escalera se llama PELDAÑO DE ARRANQUE, el último escalón, PELDAÑO DEL DESCANSILLO. Los escalones horizontales que uno pisa encajan lateralmente en las MEJILLAS DE LA ESCALERA, y los espacios libres entre los distintos peldaños se llaman incluso OJOS DE LA ESCALERA. Por las piezas de las máquinas hidráulicas, embadurnadas de aceite, ya conocía las bellas palabras COLA DE GOLONDRINA y CUELLO DE CISNE, para ajustar un tornillo se utilizaba una MADRE DE TORNILLO, e igualmente me dejaron asombrada los poéticos nombres de las partes de una escalera, la belleza del lenguaje técnico: MEJILLAS DE LA ESCALERA, OJOS DE LA ESCALERA – es decir, la escalera tenía un rostro, ya fuese de madera, piedra, cemento o hierro – y los hombres reproducen su propia cara en las cosas más voluminosas del mundo, dan al material muerto los nombres de su propia carne, lo personifican en partes del cuerpo. Y el arduo trabajo sólo les resulta soportable a los especialistas gracias a esa ternura oculta. Cada trabajo, en cada profesión, se rige por el mismo principio de la pregunta de mi madre sobre el pañuelo.
Cuando yo era niña, en casa había un cajón destinado a los pañuelos. En él se alineaban tres pilas en dos hileras, una detrás de la otra:
A la izquierda, los pañuelos de hombre, para el padre y el abuelo.
A la derecha, los pañuelos de mujer, para la madre y la abuela.
En el centro, los pañuelos de niño, para mí.
Aquel cajón era nuestro retrato de familia en formato de pañuelo. Los pañuelos de hombre eran los más grandes, tenían un borde oscuro de color marrón, gris o burdeos. Los pañuelos de mujer eran más pequeños, con borde azul celeste, rojo o verde. Los pañuelos de niño eran los más pequeños, sin borde, pero en el cuadrado blanco había flores o animales pintados. Entre los tres tipos de pañuelos había los que se usaban los días laborables, en la hilera anterior, y los que se usaban los domingos, en la hilera posterior. Los domingos, el pañuelo debía hacer juego con el color de la ropa, aunque no se viera.
Ningún otro objeto en la casa, ni siquiera nosotros mismos, nos resultaba tan importante como el pañuelo. Podía utilizarse para una infinidad de cosas: resfriados, cuando la nariz sangraba o había alguna herida en la mano, el codo o la rodilla, cuando uno lloraba o lo mordía para reprimir el llanto. Un pañuelo frío y húmedo en la frente aliviaba el dolor de cabeza. Con cuatro nudos en las esquinas servía para protegerse del sol o de la lluvia. Cuando uno quería acordarse de algo, hacía un nudo en el pañuelo como artificio mnemotécnico. Para cargar bolsas pesadas se envolvía en él la mano. Si ondeaba era una señal de despedida cuando el tren salía de la estación. Y como tren se dice en rumano TREN, y en el dialecto del Banato lágrima (Träne) se dice trän, en mi cabeza el chirrido de los trenes sobre los rieles equivalía siempre al llanto. En la aldea, cuando alguien moría se le ataba enseguida un pañuelo en torno a la barbilla para que la boca permaneciera cerrada cuando pasaba la rigidez cadavérica. Cuando en la ciudad alguien se desplomaba al borde del camino, siempre había un transeúnte que con su pañuelo cubría la cara del muerto, y así el pañuelo pasaba a ser su primer reposo mortuorio.
A última hora de la tarde, los días calurosos del verano, los padres enviaban a sus hijos al cementerio para que regasen las flores. Nos juntábamos dos o tres e íbamos de una tumba a la otra, regando rápidamente. Luego nos sentábamos, muy pegados unos a otros, en las escaleras de la capilla y observábamos cómo de algunas tumbas subían nubecillas de vapor blanco. Volaban un ratito en el aire negro y desaparecían. Para nosotros eran las almas de los muertos: Figuras zoomórficas, gafas, frasquitos y tazas, guantes y medias. Y de vez en cuando un pañuelo blanco con el borde negro de la noche.
Más tarde, conversando con Oskar Pastior para escribir sobre su deportación a un campo de trabajos forzados soviético, me contó que una anciana madre rusa le regaló una vez un pañuelo blanco de batista. Tal vez tengáis suerte tú y mi hijo, y podáis regresar pronto a casa, dijo la rusa. Su hijo tenía la misma edad que Oskar Pastior y estaba tan lejos de casa como él, en la dirección opuesta, dijo, en un batallón de castigo. Oskar Pastior había llamado a su puerta como un mendigo medio muerto de hambre, quería cambiarle un trozo de carbón por un poquito de comida. Ella lo hizo entrar en la casa y le dio un plato de sopa. Y cuando la nariz de Oskar empezó a gotear en el plato, le dio el pañuelo blanco de batista, que nadie había usado todavía. Con un borde calado de bastoncillos y rosetas impecablemente bordados con hilos de seda, el pañuelo era una belleza que abrazó e hirió al mendigo. Un híbrido; por un lado un consuelo de batista; por el otro, una cinta métrica con bastoncillos de seda, las rayitas blancas en la escala de su desamparo. El mismo Oskar Pastior era un híbrido para esa mujer: un mendigo extraño en la casa y un hijo perdido en el mundo. En esas dos personas lo había hecho feliz y le había exigido demasiado el gesto de una mujer que para él también era dos personas: una rusa extraña y una madre preocupada con la pregunta: ¿TIENES UN PAÑUELO?
Desde que me enteré de esta historia también yo tengo una pregunta: ¿Es ¿TIENES UN PAÑUELO? válida en todas partes y se halla extendida sobre medio mundo en el brillo de la nieve entre la congelación y el deshielo? ¿Cruza todas las fronteras pasando entre montañas y estepas hasta adentrarse en un gigantesco imperio sembrado de campos de trabajos forzados? ¿No hay manera de dar muerte a la pregunta ¿TIENES UN PAÑUELO? ni siquiera con la hoz y el martillo, ni siquiera en el estalinismo de la reeducación a través de tantos campos de trabajos forzados?
Aunque hace décadas que hablo rumano, en la conversación con Oskar Pastior me percaté por primera vez de que en rumano pañuelo se dice BATISTA, de nuevo la sensual lengua rumana, que simplemente lanza con apremio sus palabras hasta el corazón de las cosas. El material no da ningún rodeo, se designa como pañuelo listo, como BATISTA. Como si cada pañuelo fuera de batista en todo tiempo y lugar.
Oskar Pastior guardó en la maleta el pañuelo como reliquia de una doble madre con un doble hijo. Luego se lo llevó a casa tras cinco largos años en el campo de trabajos forzados. ¿Por qué? – su pañuelo blanco de batista era esperanza y miedo, y cuando uno renuncia a la esperanza y al miedo, muere.
Después de la conversación sobre el pañuelo blanco me pasé media noche pegándole a Oskar Pastior un collage sobre un papel blanco:
Aquí bailan puntos dice Bea
entras en un vaso de leche de tallo largo
ropa interior blanca tina de zinc gris verde
contra reembolso se corresponden
casi todos los materiales
mira aquí
yo soy el viaje en tren y
la cereza en la jabonera
nunca hables con hombres extraños ni
acerca de la Central
Cuando a la semana siguiente fui a su casa a regalarle el collage, me dijo: encima debes pegar: “PARA OSKAR”. Yo le dije: Lo que te doy, te pertenece, y tú lo sabes. Él dijo: debes pegarlo encima, tal vez el papel no lo sepa. Me lo llevé de nuevo a casa y encima pegué: para Oskar. Y se lo volví a regalar la semana siguiente, como si hubiera regresado la primera vez de la puerta sin pañuelo y ahora estuviera por segunda vez en la puerta con pañuelo.
Con un pañuelo termina también otra historia:
El hijo de mis abuelos se llamaba Matz. En los años treinta lo enviaron a Timişoara a estudiar finanzas para que se hiciera cargo del negocio de cereales y de la tienda de ultramarinos de la familia. En la Escuela enseñaban maestros del Reich alemán, auténticos nazis. Al concluir sus estudios Matz quizás había recibido, de paso, una capacitación en finanzas, pero sobre todo recibió una formación de nazi – un lavado de cerebro planificado. Cuando salió de la escuela, Matz era un nazi fervoroso, un convertido. Ladraba consignas antisemitas, era inalcanzable como un débil mental. Mi abuelo lo reprendió repetidas veces, diciéndole que debía toda su fortuna sólo a los créditos de hombres de negocios judíos amigos suyos. Y al ver que esto no servía de nada, lo abofeteó varias veces. Pero a su hijo le habían trastornado el juicio. Jugaba a ser el ideólogo de la aldea, vejaba a los muchachos de su edad que se negaban a ir al frente. En el ejército rumano ocupaba un puesto de oficinista. Pero de la teoría quiso pasar a la práctica. Se presentó voluntario en las SS, quería ir al frente. Unos meses después regresó a casa para casarse.
Tras haber sido testigo de los crímenes en el frente, aprovechó una fórmula mágica válida para escaparse unos días de la guerra. Esa fórmula mágica era: permiso por boda.
Mi abuela tenía dos fotos de su hijo Matz en el fondo de un cajón, una foto de la boda y una foto de la muerte. En la foto de la boda se ve una novia vestida de blanco, una mano más alta que él, esbelta y seria, una virgen de yeso. Sobre su cabeza hay una corona de cera como hojas nevadas. Junto a ella está Matz con su uniforme nazi. En vez de ser un novio, es un soldado. Un soldado de la boda y su propio último soldado de la patria. Apenas volvió al frente, llegó la foto de la muerte. Y en ella un último soldado destrozado por una mina. La foto de la muerte es del tamaño de una mano, un campo negro, en el centro un paño blanco con un montoncito gris de restos humanos. Sobre el fondo negro, el paño blanco parece tan pequeño como un pañuelo de niño cuyo cuadrado blanco tiene pintado en el centro un dibujo extraño. Para mi abuela esa foto también tenía su híbrido. En el pañuelo blanco había un nazi muerto, en su memoria, un hijo vivo.
Mi abuela dejó esa doble foto todos aquellos años en su devocionario. Rezaba cada día. Probablemente sus oraciones también tenían doble fondo. Probablemente seguían el hiato entre el hijo querido y el nazi obcecado y pedían también al Señor Dios que hiciera el espagat de amar a ese hijo y perdonar al nazi.
Mi abuelo había sido soldado en la Primera Guerra Mundial. Sabía de qué estaba hablando cuando decía a menudo y en tono amargo, refiriéndose a su hijo Matz: Sí, cuando ondean al viento las banderas, el juicio se pierde en las trompetas. Esta advertencia también era aplicable a la siguiente dictadura, en la que me tocó vivir a mí misma. A diario se veía cómo el juicio de los pequeños y grandes oportunistas se perdía en las trompetas. Yo decidí no tocar la trompeta.
Pero de niña tuve que aprender a tocar el acordeón contra mi voluntad. Pues en la casa se había quedado el acordeón rojo de Matz, el soldado muerto. Las correas del acordeón eran demasiado largas para mí, y para que no se resbalaran por mis hombros, el maestro de acordeón me las ataba a la espalda con un pañuelo.
Se puede decir que precisamente los objetos más pequeños, ya sean trompetas, acordeones o pañuelos, terminan atando las cosas más dispares en la vida; que los objetos giran y, en sus desviaciones, tienen algo que obedece a las repeticiones, al círculo vicioso. Uno puede creerlo, mas no decirlo. Pero lo que no puede decirse, puede escribirse. Porque la escritura es un quehacer mudo, un trabajo que va de la cabeza a la mano. De la boca se prescinde. En la dictadura yo hablaba mucho, sobre todo porque había decidido no tocar la trompeta. La mayoría de las veces, hablar tenía consecuencias intolerables. Pero la escritura empezó en el silencio, en aquella escalera de la fábrica donde tuve que sopesar y decidir conmigo misma más cosas de las que podían decirse. El acontecer ya no podía articularse en palabras. A lo sumo los añadidos externos, mas no su dimensión. Esta yo sólo podía deletrearla en mi cabeza, en silencio, en el círculo vicioso de las palabras al escribir. Reaccionaba ante el miedo a la muerte con hambre de vida. Era un hambre de palabras. Sólo el torbellino de las palabras podía captar mi estado y deletreaba lo que no podía decirse con la boca. Yo iba detrás de lo vivido en el círculo vicioso de las palabras, hasta que aparecía algo que no había conocido antes. Paralelamente a la realidad entraba en acción la pantomima de las palabras, que no respeta dimensiones reales, reduce las cosas principales y aumenta las secundarias. El círculo vicioso de las palabras confiere de buenas a primeras una especie de lógica maldita a lo vivido. La pantomima es furiosa y permanece atemorizada y tan adicta como hastiada. El tema dictadura surge ahí espontáneamente, porque la naturalidad ya nunca regresa cuando a uno se la han robado casi por completo. El tema está implícito ahí, pero las palabras se apoderan de mí y llevan al tema adonde quieren. Ya nada es cierto y todo es verdad.
Como chiste malo sobre la escalera estaba yo tan sola como en aquella época, en que de niña, cuidaba vacas en el valle del río. Comía hojas y flores para formar parte de ellas, porque ellas sabían cómo se vive y yo no. Me dirigía a ellas dándoles un nombre. El nombre cardo lechoso debía ser realmente la planta espinosa con leche en los tallos. Pero la planta no escuchaba el nombre cardo lechoso. Entonces yo lo intentaba con nombres inventados: COSTILLA ESPINOSA, CUELLO DE AGUJA, en los que no figuraban ni cardo ni lechoso. En el engaño de todos los nombres falsos ante la planta verdadera se abría el agujero hacia el vacío. La situación ridícula de hablar a solas en voz alta conmigo y no con la planta. Pero la situación ridícula me hacía bien. Yo cuidaba vacas y el sonido de las palabras me protegía. Sentía:
Cada palabra en el rostro
sabe algo del círculo vicioso
y no lo dice
El sonido de las palabras sabe que debe engañar, porque los objetos engañan con su material, y los sentimientos, con sus gestos. En el punto de intersección del engaño de los materiales y de los gestos se instala el sonido de las palabras con su verdad inventada. Al escribir no puede hablarse de confianza, sino más bien de la honestidad del engaño.
Por entonces, en la fábrica, cuando yo era un chiste malo sobre la escalera, y el pañuelo, mi oficina, también encontré en el diccionario la hermosa palabra INTERÉS ESCALONADO, que designa las tasas de interés de un préstamo que van subiendo por tramos. Las tasas de interés son para uno gastos y para otro, ingresos. Al escribir acaban siendo ambas cosas, cuanto más voy ahondando en el texto. Cuanto más me expolia lo escrito, tanto más muestra a lo vivido lo que no había en el vivir. Sólo las palabras lo descubren, porque antes no lo conocían. Allí donde sorprenden a lo vivido es donde mejor lo reflejan. Se vuelven tan apremiantes que lo vivido debe aferrarse a ellas para no deshacerse.
Me parece que los objetos no conocen su material, que los gestos no conocen sus sentimientos y las palabras tampoco conocen la boca que las enuncia. Pero para asegurarnos nuestra propia existencia necesitamos los objetos, los gestos y las palabras. Cuanto más palabras nos es permitido usar, tanto más libres somos. Cuando se nos prohíbe la boca, intentamos afirmarnos con gestos e incluso con objetos. Son más difíciles de interpretar y permanecen un tiempo libres de sospecha. Y así pueden ayudarnos a convertir la humillación en una dignidad que permanece libre de sospecha por un tiempo.
Poco antes de mi emigración de Rumania, el policía de la aldea vino un día muy de mañana a llevarse a mi madre. Ella estaba ya en la puerta cuando se le ocurrió la pregunta: ¿TIENES UN PAÑUELO? Y no lo tenía. Aunque el policía se mostró impaciente, ella volvió a entrar en la casa y sacó un pañuelo. En la comisaría el policía estalló en gritos e improperios. Los conocimientos de rumano de mi madre no bastaban para que comprendiera los rugidos del policía, que luego se marchó del despacho y cerró la puerta con llave desde fuera. Mi madre se pasó el día entero encerrada allí. Las primeras horas sentada a la mesa, llorando. Después empezó a ir de un lado para otro y a limpiar el polvo de los muebles con el pañuelo empapado en lágrimas. Por último cogió el cubo de agua del rincón y la toalla que colgaba de un clavo en la pared y fregó el piso. Me quedé aterrada cuando me lo contó. ¿Cómo has podido fregarle el despacho a ese individuo?, le pregunté. Y ella me respondió, sin ningún reparo: quería hacer algo para matar el tiempo. Y el despacho estaba tan mugriento. Hice bien en llevarme uno de los pañuelos de hombre, grandes.
Sólo entonces comprendí que con esa humillación adicional, pero voluntaria, se había proporcionado dignidad en aquel arresto. En un collage busqué palabras para formularlo:
Yo pensaba en la rosa vigorosa en el corazón
en el alma inservible como un colador
pero el propietario preguntó:
¿quién se acaba imponiendo?
yo dije: salvar el pellejo
él gritó: el pellejo es
sólo una mancha de la batista ofendida
sin juicio.
Me gustaría poder decir una frase para todos aquellos que, en las dictaduras, todos los días, hasta hoy, son despojados de su dignidad, aunque sea una frase con la palabra pañuelo, aunque sea la pregunta: ¿TENÉIS UN PAÑUELO?
Puede ser que, desde siempre, la pregunta por el pañuelo no se refiera en absoluto al pañuelo, sino a la extrema soledad del ser humano.
Traducido por Juan José del Solar Bardelli
http://www.elpais.com/elpaismedia/ultimahora/media/200912/07/cultura/20091207elpepucul_1_Pes_PDF.doc
© DIE NOBELSTIFTUNG 2009
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Discurs de Herta Müller a la cerimònia de lliurament del Premi Nobel de Literatura 2009
Català
Herta Müller: Cada paraula sap quelcom sobre el cercle viciós
«TENS UN MOCADOR?» em preguntava ma mare cada matí a la porta de casa, abans que jo isquera al carrer. Jo no en duia, i com que no en duia, tornava a l’habitació i n’agafava un. No duia el mocador cada matí, perquè cada matí esperava la pregunta. El mocador era la prova que ma mare em protegia al matí. A altres hores del dia, més tard, o en altres circumstàncies, quedava a mercé de mi mateixa. La pregunta «TENS UN MOCADOR?» era una tendresa indirecta. Una de directa hauria sigut penosa, la qual cosa no existia entre els camperols. L’amor es disfressava de pregunta. Només així es podia dir a seques, en to d’ordre, com les maniobres del treball. El fet que la veu fóra aspra realçava inclús la tendresa. Cada matí estava jo una vegada sense mocador a la porta, i una segona vegada amb mocador. Només després eixia al carrer, com si amb el mocador també estiguera ma mare.
I vint anys més tard estava, ja feia temps, sola a la ciutat, fent de traductora en una fàbrica de maquinària. A les cinc del matí m’alçava, i a les sis i mitja començava la faena. Al matí ressonava l’himne al pati de la fàbrica a través de l’altaveu, durant la pausa del migdia s’escoltaven els cors dels obrers. Però els obrers, que estaven menjant, tenien els ulls buits com la llanda, les mans empastifades d’oli, i el que menjaven estava embolicat en paper de periòdic. Abans de menjar-se un tros de cansalada, li treien la tinta del periòdic rascant-la amb el ganivet. Dos anys van passar a tot córrer de la quotidianitat, tots els dies iguals.
Al tercer any es va acabar la igualtat dels dies. En el transcurs d’una setmana va entrar tres voltes a la meua oficina, a primera hora del matí, un home gegantí, d’ossos sòlids, amb ulls blaus rutilants, un colós dels serveis secrets.
La primera vegada, dret, em va insultar i se’n va anar.
La segona vegada es va llevar l’impermeable, el va penjar en una perxa de l’armari i va seure. Aquell matí jo havia portat de casa unes tulipes i les estava posant en un gerro. Aquell home m’observava i va lloar el meu inusual coneixement de l’ésser humà. Tenia una veu esmunyedissa. Vaig sentir un gran desassossec. Li vaig impugnar l’elogi i li vaig assegurar que sabia alguna cosa de tulipes, però no sabia res de l’ésser humà. Llavors em va dir en to maliciós que ell em coneixia més bé que jo les tulipes. Després es va penjar l’impermeable al braç i se’n va anar.
La tercera vegada va seure i jo vaig em vaig quedar dreta, ja que havia deixat la cartera a la meua cadira. No em vaig atrevir a posar-la en terra. Em va insultar, em va tractar de nècia astuta, gandula, puteta, tan corrompuda com una gossa vagabunda. Va espentar les tulipes quasi fins a la vora de la taula, en el centre de la qual va posar un full de paper en blanc i un llapis. Va rugir: escriu. Dreta, vaig començar a escriure el que em dictava. El meu nom amb data naixement i adreça. I després que jo, independentment de la proximitat o del parentiu, no li diria a ningú que..., llavors va arribar la paraula horrible: colaborez, col·laboraria. Aquesta paraula ja no la vaig escriure. Vaig posar el llapis a un costat i em vaig dirigir a la finestra, a través de la qual vaig mirar cap al carrer ple de pols. No estava asfaltat, clots i cases giboses. I eixe carreró ruïnós es deia, a sobre, Strada Gloriei, ‘carrer de la Glòria’. Al carrer de la Glòria hi havia un gat enfilat en una morera nua. Era el gat de la fàbrica i tenia una orella esgarrada. Al damunt li brillava el sol del matí com un tambor groc. Vaig dir: «N-am caracterul». No tinc aquest caràcter. Li ho vaig dir al carrer, fora. La paraula CARÀCTER va posar histèric l’home dels serveis secrets. Va trencar el full i en va tirar els trossos a terra. Però probablement se li va ocórrer que hauria de presentar al seu cap la prova que havia intentat incorporar-me a la xarxa d’espionatge, perquè es va inclinar, va arreplegar tots els trossos en una mà i els va ficar a la cartera. Després va sospirar profundament i, enmig de la seua derrota, va llançar cap a la paret el gerro amb les tulipes, que s’hi va estavellar i va cruixir com si hi haguera dents en l’aire. Amb la cartera davall del braç va dir en veu baixa: «Açò ho pagaràs molt car. T’ofegarem al riu». Com parlant amb mi mateixa vaig dir: «Si firme això ja no podré viure amb mi mateixa i hauria de fer-ho jo. Millor facen-ho vostés». I a l’instant la porta de l’oficina ja era oberta i ell se n’havia anat. I fora, a la Strada Gloriei, el gat de la fàbrica havia botat de l’arbre a la teulada de la casa. Una de les branques s’engrunsava com un trampolí.
L’endemà va començar l’estira-i-arronsa. Jo havia de desaparéixer de la fàbrica. Cada matí a les sis i mitja m’hauria de presentar davant del director, el qual cada matí estava amb el cap del sindicat i el secretari el Partit. I així com en altres temps em preguntava ma mare «Tens un mocador?», ara em preguntava cada matí el director «Has trobat una altra faena?». I jo li responia cada vegada el mateix: «No estic cercant-ne cap. Estic a gust ací a la fàbrica, voldria quedar-m’hi fins que em jubile».
Un matí vaig arribar a la faena i els meus voluminosos diccionaris eren al terra del corredor, al costat de la porta de l’oficina. Vaig obrir, i, un enginyer estava assegut a l’escriptori. Em va dir: «Ací es toca a la porta abans d’entrar. Ara estic jo ací, i tu ja no tens res a fer en aquest despatx». A casa no podia anar-me’n, perquè haurien tingut un pretext per a acomiadar-me per faltar sense permís. Ara no tenia oficina, i amb més raó havia d’anar cada dia normalment a treballar, per cap motiu no havia d’absentar-me’n.
Una amiga, a qui cada dia li ho contava tot mentre tornaven a casa per la Strada Gloriei, em va deixar compartir al començament un cantó del seu escriptori. Però un matí es va plantar davant de la porta de l’oficina i em va dir: «No m’autoritzen a deixar-t’hi entrar. Tots diuen que ets una delatora». Les traves i vexacions s’enviaven cap avall, els rumors van començar a propagar-se entre els col·legues. Això era el pitjor. Contra els atacs un es pot defensar, contra la calúmnia és impotent. Jo comptava cada dia amb tot, fins i tot amb la mort. Però amb aquesta perfídia no sabia què fer. Cap càlcul la tornava suportable. La calúmnia ens farceix de brutícia, i ens asfixiem perquè no ens podem defensar. Segons l’opinió dels meus col·legues jo era exactament allò que m’havia negat a fer. Si els haguera espiat i delatat, haurien confiat en mi sense sospitar gens. En el fons, em castigaven perquè jo els protegia.
Com que ara amb més raó no podia absentar-me’n, i com que no tenia despatx i a la meua amiga no li permetien deixar-me entrar al seu, em vaig instal·lar, indecisa, a la caixa de l’escala, una escala que vaig recórrer unes quantes voltes de dalt a baix. De sobte vaig tornar a ser la filla de ma mare, perquè TENIA UN MOCADOR. El vaig estendre en un escaló entre la planta primera i la segona, el vaig allisar perquè estiguera com cal i vaig seure al damunt. Em vaig posar als genolls els meus diccionaris grossos i vaig començar a traduir descripcions de màquines hidràuliques. Jo era un acudit roín a l’escala, i el meu despatx, un mocador. En les pauses del migdia, la meua amiga seia a l’escala al meu costat. Menjàvem juntes com abans ho havíem fet a la seua oficina i, encara més abans, a la meua. Per l’altaveu del pati, com sempre, els cors dels obrers entonaven cants sobre la felicitat del poble. La meua amiga menjava i plorava per mi. Jo no. Havia de ser ferma i dura. Molt de temps. Unes quantes setmanes eternes, fins que em van acomiadar.
En l’època en què jo era un acudit roín a l’escala, vaig consultar el diccionari per a esbrinar la importància de la paraula ESCALA. El primer escaló de l’escala es diu ESCALÓ D’ARRANCADA, el darrer, ESCALÓ DEL REPLÀ. Els escalons horitzontals que un xafa es diuen ESTESES, i els espais lliures entre els escalons s’anomenen fins i tot ULLS DE L’ESCALA. Per les peces de les màquines hidràuliques, empastifades d’oli, ja coneixia les belles paraules CUA D’ORONETA i COLL DE CIGNE, per a ajustar un caragol s’utilitzava una MARE DE CARAGOL, i de la mateixa manera em van deixar sorpresa els noms poètics de les parts d’una escala, la bellesa del llenguatge tècnic: ULLS DE L’ESCALA –és a dir, l’escala tenia un rostre, ja fóra de fusta, pedra, ciment o ferro–. I els homes reprodueixen la seua pròpia cara en les coses més voluminoses del món, donen al material mort els noms de la seua pròpia carn, el personifiquen en parts del cos. I el treball ardu tan sols resulta suportable als especialistes gràcies a aquesta tendresa oculta. Cada treball, en cada professió, es regeix pel mateix principi de la pregunta de ma mare sobre el mocador.
Quan jo era xiqueta, a casa hi havia un calaix destinat als mocadors. S’hi alineaven tres piles en dos fileres, l’una darrere de l’altra:
A l’esquerra, els mocadors d’home, per al pare i l’avi.
A la dreta, els mocadors de dona, per a la mare i l’àvia.
Al mig, els mocadors de xiquet, per a mi.
Aquell calaix era el nostre retrat de família en format de mocador. Els mocadors d’home eren els més grans, tenien un vora fosca de color marró, gris o bordeus. Els mocadors de dona no eren tan grans, amb la vora de color blau celeste, roig o verd. Els mocadors de xiquet eren els més petits, sense vora, però en el quadrat blanc hi havia flors o animals pintats. Entre les tres classes de mocadors hi havia els que es feien servir els dies faeners, en la filera anterior, i els que s’usaven els diumenges, en la posterior. Els diumenges, el mocador havia de fer joc amb el color de la roba, encara que no es vera.
Cap altre objecte a casa, ni tan sols nosaltres mateixos, ens resultava tan important com el mocador. Es podia fer servir per a una infinitat de coses: refredats, quan el nas sagnava o hi havia alguna ferida a la mà, al colze o al genoll, quan algú plorava o quan algú el mossegava per a reprimir el plor. Un mocador fred i humit al front alleujava el mal de cap. Amb quatre nusos als cantons servia per a protegir-se del sol o de la pluja. Quan un volia recordar alguna cosa, feia un nus al mocador com a artifici mnemotècnic. Per a carregar bosses pesades s’hi embolicava la mà. Si s’onejava era un senyal de comiat quan el tren eixia de l’estació. I com que tren en romanés es diu TREN, i en el dialecte del Banat llàgrima (Träne) es diu trän, en el meu cap el grinyol dels trens sobre els carrils equivalia sempre al plor. En l’aldea, quan algú moria se li lligava de seguida un mocador al voltant de la barbeta perquè la boca quedara tancada quan passava la rigidesa cadavèrica. Quan en la ciutat algú es desplomava a la vora del camí, sempre hi havia un transeünt que amb el seu mocador cobria la cara del mort, i així el mocador passava a ser el seu primer repòs mortuori.
A darrera hora de la vesprada, els dies calorosos d’estiu, els pares enviaven els fills al cementeri perquè regaren les flors. Ens ajuntàvem dos o tres i anàvem d’una tomba a una altra, regant-les ràpidament. Després séiem, molt junts els uns als altres, a les escales de la capella i observàvem com d’algunes tombes pujaven nuvolets de vapor blanc. Volaven un estoneta per l’aire negre i desapareixien. Per a nosaltres eren les ànimes dels morts: figures zoomòrfiques, ulleres, flasconets i tasses, guants i calces. I de tant en tant un mocador blanc amb la vora del color negre de la nit.
Més tard, conversant amb Oskar Pastior per tal d’escriure sobre la seua deportació a un camp de treballs forçats soviètic, em va contar que una mare russa vella li va regalar una vegada un mocador blanc de batista. Tal vegada tingueu sort tu i el meu fill, i podeu tornar aviat a casa, va dir la russa. El seu fill tenia la mateixa edat que Oskar Pastior i estava tan lluny de casa com ell, en la direcció oposada, va dir, en un batalló de càstig. Oskar Pastior havia tocat a la seua porta com un captaire mig mort de fam, volia canviar-li un tros de carbó per un poc de menjar. Ella el va fer entrar a casa i li va donar un plat de sopa. I quan el nas d’Oskar va començar a gotejar en el plat, li va donar el mocador blanc de batista, que no havia usat ningú encara. Amb una vora calada de bastonets i rosetes impecablement brodats amb fils de seda, el mocador era una bellesa que va abraçar i va ferir el captaire. Un híbrid; d’una banda un consol de batista; de l’altra, una cinta mètrica amb bastonets de seda, les ratlles blanques en l’escala del seu desemparament. Oskar Pastior mateix era un híbrid per a aquella dona: un captaire estrany a casa i un fill perdut al món. En aquestes dues persones l’havia fet feliç i li havia exigit massa el gest d’una dona que, per a ell, també era dues persones: una russa estranya i una mare preocupada amb la pregunta: «TENS UN MOCADOR?».
Des que em vaig assabentar d’aquesta història també jo tinc una pregunta: és «TENS UN MOCADOR?» vàlida en totes parts i es troba estesa per mig món en la brillantor de la neu entre la congelació i el desgel? Creua totes les fronteres passant entre muntanyes i estepes fins a endinsar-se en un imperi gegantí sembrat de camps de treballs forçats? No hi ha manera de matar la pregunta «TENS UN MOCADOR?» Ni tan sols amb la falç i el martell, ni tan sols en l’estalinisme de la reeducació per mitjà de tants camps de treballs forçats?
Encara que ja fa dècades que parle romanés, en la conversa amb Oskar Pastior em vaig adonar per primera vegada que en romanés mocador es diu BATISTA, de nou la sensual llengua romanesa, que simplement llança amb constrenyiment les seues paraules fins al cor de les coses. El material no fa cap volta, es designa com a mocador llis, com a BATISTA. Com si cada mocador fóra de batista en qualsevol temps i lloc.
Oskar Pastior va alçar el mocador a la maleta com una relíquia d’una doble mare amb un doble fill. Després se’l va emportar a casa després de cinc anys ben llargs al camp de treballs forçats. Per què? Aquell mocador blanc de batista era esperança i por, i quan una persona renuncia a l’esperança i a la por, mor.
Després de la conversa sobre el mocador blanc vaig passar mitja nit fent per a Oskar Pastior un collage en un paper blanc:
Ací ballen punts diu Bea
entres en un got de llet de tija llarga
roba interior blanca tina de zinc gris verd
contra reembossament es corresponen
quasi tots els materials
mira ací
jo sóc el viatge amb tren i
la cirera a la sabonera
no parles mai amb homes estranys ni
sobre la Central
Quan a la setmana següent vaig anar a sa casa per a regalar-li el collage, em va dir: «Damunt has d’apegar: “PER A OSKAR”». Jo li vaig dir: «El que et done, et pertany, i tu ho saps». Ell va dir: «has d’apegar-ho damunt, potser el paper no ho sabrà». Me’l vaig endur de nou a casa i damunt vaig apegar: «PER A OSKAR». I li’l vaig tornar a regalar la setmana següent, com si haguera tornat de la porta sense mocador la primera vegada i ara estiguera una segona vegada a la porta amb mocador.
Amb un mocador acaba també una altra història:
El fill dels meus avis es deia Matz. Pels anys trenta el van enviar a Timisoara a estudiar finances perquè es fera càrrec del negoci de cereals i de la botiga d’ultramarins de la família. A l’escola ensenyaven mestres del Reich alemany, nazis autèntics. En acabar els estudis, Matz potser havia rebut, de passada, una capacitació en finances, però sobretot va rebre formació nazi –un llavat de cervell planificat–. Quan va eixir de l’escola, Matz era un nazi fervorós, un convertit. Lladrava consignes antisemites, era inabastable com un dèbil mental. L’avi el va reprendre sovint, li deia que devia tota la seua fortuna només als crèdits d’homes de negocis jueus amics seus. Però, en adonar-se que això no servia de res, el bufetejà unes quantes voltes. Malgrat això, al seu fill li havien trastornat el judici. Jugava a ser l’ideòleg de l’aldea, vexava els xics de la seua edat que es negaven a anar al front. En l’exèrcit romanés ocupava un lloc d’oficinista. Però de la teoria va voler passar a la pràctica. Es va presentar voluntari a la SS, volia anar al front. Al cap d’uns quants mesos va tornar a casa per a casar-se.
Després d’haver sigut testimoni dels crims al front, va aprofitar una fórmula màgica vàlida per a escapar-se uns quants dies de la guerra. Aquesta fórmula màgica era: permís per casament.
L’àvia tenia dues fotografies del seu fill Matz en el fons d’un calaix, una del casament i una de la mort. En la foto del casament es veu una núvia vestida de blanc, una mà més alta que ell, esvelta i seriosa, una verge d’algeps. Al cap porta una corona de cera com fulles nevades. Al costat hi ha Matz amb l’uniforme nazi. En compte de ser un nuvi, és un soldat. Un soldat del casament i el seu propi darrer soldat de la pàtria. A penes no havia tornat al front, va arribar la foto de la mort. I en aquesta, un darrer soldat destrossat per una mina. La foto de la mort és de la grandària d’una mà, un camp negre, al centre un drap blanc amb un muntonet gris de restes humanes. Sobre el fons negre, el drap blanc sembla tan petit com un mocador de xiquet el quadrat blanc del qual té pintat al mig un dibuix estrany. Per a l’àvia aquesta foto també tenia el seu híbrid. En el mocador blanc hi havia un nazi mort, en la seua memòria, un fill viu. L’àvia va deixar aquesta doble foto tots aquells anys en el seu devocionari. Resava cada dia. Probablement les seues oracions també tenien doble fons. Probablement seguien el hiat entre el fill volgut i el nazi obcecat i demanaven també a Déu que li facilitara l’acte d’equilibri d’estimar aquest fill i perdonar el nazi.
L’avi havia sigut soldat a la Primera Guerra Mundial. Sabia què deia quan, sovint i en to amarg, es referia al seu fill Matz així: «Sí, quan onegen al vent les banderes, el judici es perd en les trompetes». Aquest advertiment també era aplicable a la dictadura següent, en la qual em va tocar viure. Diàriament es veia com el judici dels petits i grans oportunistes es perdia en les trompetes. Jo vaig decidir no tocar la trompeta.
Però de xiqueta vaig haver d’aprendre a tocar l’acordió contra la meua voluntat. Perquè a casa s’havia quedat l’acordió roig de Matz, el soldat mort. Les corretges de l’acordió eren massa llargues per a mi, i perquè no m’esvararen pels muscles, el mestre d’acordió me les lligava a l’esquena amb un mocador.
Es pot dir que precisament els objectes més petits, siguen trompetes, acordions o mocadors, acaben lligant les coses més dispars en la vida; que els objectes giren i, en les seues desviacions, tenen quelcom que obeeix a les repeticions, al cercle viciós. Un pot creure-ho, mes no dir-ho. Però el que no es pot dir, es pot escriure. Perquè l’escriptura és un quefer mut, un treball que va del cap a la mà. De la boca, se’n prescindeix. En la dictadura jo parlava molt, sobretot perquè havia decidit no tocar la trompeta. La majoria de les vegades, parlar tenia conseqüències intolerables. Però l’escriptura va començar en el silenci, en aquella escala de la fàbrica on vaig haver de sospesar i decidir amb mi mateixa més coses de les que es podien dir. El que succeïa ja no es podia articular en paraules. Com a màxim els afegits externs, mes no la seua dimensió. Aquesta sols la podia lletrejar al cap, en silenci, en el cercle viciós de les paraules en escriure. Reaccionava davant de la por de morir amb fam de viure. Era una fam de paraules. Només el remolí de les paraules podia copsar el meu estat i lletrejava el que no es podia dir amb la boca. Jo anava darrere d’allò viscut en el cercle viciós de les paraules, fins que apareixia alguna cosa que no coneixia abans. Paral·lelament a la realitat entrava en acció la pantomima de les paraules, que no respecta dimensions reals, redueix les coses principals i augmenta les secundàries. El cercle viciós de les paraules confereix de colp i volta una espècie de lògica maleïda al que s’ha viscut. La pantomima és furiosa i roman atemorida i tan addicta com fastiguejada. El tema dictadura sorgeix ací espontàniament, perquè la naturalitat ja no torna mai quan a un li l’han robada quasi per complet. El tema està implícit ací, però les paraules s’apoderen de mi i porten el tema on volen. Ja res no és cert i tot és veritat.
Com a acudit roín a l’escala estava jo tan sola com en aquella època en què, de xiqueta, tenia cura de vaques a la vall del riu. Menjava fulles i flors per tal de formar part d’elles, perquè sabien com es viu i jo no. Em dirigia a elles posant-los nom. El nom card lleter havia de ser realment la planta espinosa amb llet a les tiges. Però la planta no escoltava el nom card lleter. Llavors jo ho intentava amb noms inventats: COSTELLA ESPINOSA, COLL D’AGULLA, en els quals no figuraven ni card ni lleter. En l’engany de tots els noms falsos davant de la planta verdadera s’obria el forat envers el buit. La situació ridícula de parlar sola en veu alta amb mi i no amb la planta. Però la situació ridícula em feia bé. Jo cuidava vaques i el so de les paraules em protegia. Sentia:
Cada paraula al rostre
sap alguna cosa del cercle viciós
i no ho diu
El so de les paraules sap que ha d’enganyar, perquè els objectes enganyen amb el material, i els sentiments, amb els gestos. En el punt d’intersecció de l’engany dels materials i dels gestos s’instal·la el so de les paraules amb la seua veritat inventada. En escriure no es pot parlar de confiança, sinó més aïna de l’honestedat de l’engany.
Llavors, a la fàbrica, quan jo era un acudit roín a l’escala, i el mocador, la meua oficina, també vaig trobar en el diccionari l’expressió ben bella TREPPENZINS, escales d’interés, que designa les taxes d’interés d’un préstec que s’apugen per trams. Les taxes d’interés són, per a un, despeses i, per a un altre, ingressos. En escriure acaben sent ambdues coses, com més aprofundisc en el text. Com més m’espolia el que he escrit, més mostra a allò que s’ha viscut allò que no hi havia en el viure. Només les paraules ho descobreixen, perquè abans no ho coneixien. Allí on sorprenen a allò que s’ha viscut és on més bé ho reflecteixen. Es tornen tan urgents que allò que s’ha viscut s’hi ha d’aferrar per a no desfer-se.
Trobe que els objectes no coneixen el seu material, que els gestos no coneixen els seus sentiments i les paraules no coneixen tampoc la boca que les enuncia. Però per assegurar-nos la nostra pròpia existència necessitem els objectes, els gestos i les paraules. Com més paraules ens és permés fer servir, més lliures som. Quan se’ns prohibeix la boca, intentem afirmar-nos amb gestos i fins i tot amb objectes. Són més difícils d’interpretar i romanen un temps lliures de sospita. I així poden ajudar-nos a convertir la humiliació en una dignitat que queda lliure de sospita per un temps.
Poc abans d’emigrar de Romania, el policia de l’aldea va venir un dia molt de matí a emportar-se ma mare. Ja estava a la porta quan se li va ocórrer la pregunta: «TENS UN MOCADOR?». I no en tenia. Encara que el policia es va mostrar impacient, ella va tornar a entrar a casa i en va traure un. A la comissaria, el policia va esclatar fent crits i dient improperis. Els coneixements de romanés de ma mare no bastaven perquè comprenguera els rugits del policia, que després se’n va anar del despatx i va tancar la porta amb clau des de fora. Ma mare va passar el dia sencer allí tancada. Les primeres hores asseguda a la taula, plorant. Després va començar a anar d’una banda a l’altra i a torcar la pols dels mobles amb el mocador amerat de llàgrimes. Finalment va agafar el poal d’aigua del racó i la tovallola que penjava d’un clau a la paret i va fregar el terra. Em vaig quedar aterrida quan m’ho va contar. «Com has pogut fregar-li el despatx a aquest individu?», li vaig preguntar. I ella em va respondre, sense cap inconvenient: «Volia fer alguna cosa per matar el temps. I el despatx estava tan brut. Vaig fer bé a emportar-me un mocador d’home, dels grans».
Només llavors vaig comprendre que amb aquesta humiliació addicional, però voluntària, s’havia proporcionat dignitat en aquell arrest. En un collage vaig cercar paraules per a formular-ho:
Jo pensava en la rosa vigorosa al cor
en l’ànima inservible com un colador
però el propietari va preguntar:
qui s’acaba imposant?
jo vaig dir: salvar la pell
ell va cridar: la pell és
només una taca de la batista ofesa
sense judici.
M’agradaria poder dir una frase per a tots els qui, en les dictadures, tots els dies, fins avui, són desposseïts de la dignitat, encara que siga una frase amb la paraula mocador, encara que siga la pregunta: «TENIU UN MOCADOR?».
Potser, des de sempre, la pregunta pel mocador no es referira en absolut al mocador, sinó a l’extrema soledat de l’ésser humà.
Traducció de Juli Jordà
© DIE NOBELSTIFTUNG 2009
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